SolarenergieTitelmeldung

Bodensee: Baugenehmigung für 2-Megawatt-Solarpark an der B33

Die beiden Gemeinden Allensbach und Reichenau im Landkreis Konstanz planen einen Solarpark mit einer Leistung von zwei Megawatt auf einem Lärmschutzwall entlang der Bundesstraße 33. Die Baugenehmigung wurde im September 2023 erteilt, das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner unterstützte bei rechtlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Fragen. Die Vermarktung des Solarstroms erfolgt in den ersten fünf Jahren über die Stadtwerke Konstanz, danach greift die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Potenzial für Solarstromerzeugung auf Straßenflächen

Die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf bereits genutzten Flächen wie dem deutschen Straßennetz könnte Flächennutzungskonflikte vermeiden. Denkbar ist die Nutzung von Autobahnen, Bundes- und Landstraßen, die insgesamt etwa fünf Prozent der Fläche Deutschlands einnehmen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE schätzt das Solarstrompotenzial auf diesen Flächen auf mindestens 72 Gigawatt.

Projektdetails und Partner

Der Solarpark bei Allensbach besteht aus 4.000 Solarmodulen, ist rund 1.000 Meter lang und soll jährlich rund zwei Millionen Kilowattstunden Solarstrom erzeugen. Er wird auf der der Bundesstraße 33 abgewandten Seite des Lärmschutzwalls errichtet. Da ein Teil des Parks auf Reichenauer Gemarkung liegt, wird das Projekt in interkommunaler Zusammenarbeit realisiert. Die Umsetzung erfolgt durch die Firma Solarcomplex aus Singen, während Allensbach die Investition trägt.

Die Refinanzierung des Solarparks erfolgt über die EEG-Vergütung, wobei in den ersten fünf Jahren ein Power Purchase Agreement (PPA) mit den Stadtwerken Konstanz zum Einsatz kommt. Nach Ablauf des Vertrages wird die EEG-Vergütung genutzt.

Beispiel für andere Kommunen

Das Projekt kann als Vorbild für andere Kommunen dienen, da es ohne zusätzlichen Flächenverbrauch eine alternative Energiequelle bereitstellt und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Die ämterübergreifende Zusammenarbeit ermöglichte eine schnelle Genehmigung und Umsetzung des Projektes ohne Bebauungsplan.