Monoblock Wärmepumpe ersetzt Ölheizung
Ein typisches Klinkersiedlungshaus in Norddeutschland, gebaut zu einer Zeit, als der Liter Heizöl noch keine 10 Pfennig kostete, wird seit 2021 mit einer WOLF CHA Wärmepumpe im Monoblock beheizt. Diese spart heute rund die Hälfte der Betriebskosten für Warmwasser und Heizung.
Die Liste der Skeptiker war lang, als es darum ging, im Landkreis Friesland eine 24 Jahre alte Ölheizung durch eine WOLF CHA-Blockwärmepumpe mit 10 kW zu ersetzen. Fast alle kontaktierten Heizungsbauer empfahlen dem Hausbesitzer, statt der alten Ölheizung Gas-Brennwerttechnik zu installieren.
Aus ökologischen Gründen kam für Hausbesitzer Jens Kastner 2021 eine Gasheizung jedoch nicht in Frage. Oliver Oeltjen, Geschäftsführer der Oeltjen Haustechnik aus Rastede, empfahl ihm deshalb eine WOLF CHA Wärmepumpe in Monoblockbauweise als Wärmeerzeuger.
Einfamilienhaus aus den 70er Jahren
Das Haus aus den 70er Jahren hat eine Gesamtwohn- und Arbeitsfläche von 160 m² und wird von der 5-köpfigen Familie allein bewohnt. Es ist unterkellert, zweigeschossig und hat ein Satteldach. Das Dach wurde in den 90er Jahren von innen gedämmt und die Fenster wurden erneuert. Aus der gleichen Zeit stammt auch der Ölkessel mit einer Nennleistung von 28 kW. Alle Wohnräume des Hauses werden mit in Nischen installierten Heizkörpern beheizt – die Vorlauftemperatur der alten Ölheizung war auf 75 °C, der Rücklauf auf 65 °C eingestellt.
Raumweise Heizlastberechnung
Die erste Hausaufgabe für den Heizungsbauer: Die raumweise Berechnung der Heizlasten, die Berechnung des erforderlichen Volumenstroms für die vorhandenen Heizkörper bei einer maximalen Vorlauftemperatur von 55 °C und die Ermittlung der optimalen Heizkurve. Die Summe der einzelnen Heizlasten bestimmt die Größe des zentralen Wärmeerzeugers und auch die der Wärmetauscher im Raum.
Für das Haus von Jens Kastner betrug die Heizlast 8,9 kW. Diese beträgt nur an wenigen Tagen im Jahr, wenn das Thermometer minus 10 °C anzeigt, 100 %. Das bedeutet, dass ein WOLF CHA ausreichend ist. Das bedeutet, dass ein WOLF CHA 10 (d.h. eine Heizleistung von 10 kW) ausreicht, um das Haus mit Wärme und Warmwasser zu versorgen, da Minustemperaturen unter -10 °C im Landkreis Friesland im Durchschnitt nur an wenigen Tagen im Jahr auftreten.
Konservative Auslegung der Heizungsanlage
Die neue Heizungsanlage ist konservativ ausgelegt, d. h. als große Komponenten sind die Innen- und Außeneinheit der Wärmepumpe sowie ein 300-Liter-Warmwasserspeicher installiert.
Die Wärmepumpe sorgt immer zuerst dafür, dass der neue 300-Liter-Warmwasserspeicher 24 Stunden am Tag auf mindestens 50 °C aufgeheizt wird. Fällt die Temperatur ab, heizt die Wärmepumpe den Speicher auf 55 °C auf. Erst wenn der Warmwasserspeicher voll geladen ist, wird das Heizungswasser erwärmt.
Wärmepumpe präzise ausgelegt
Die Wärmeversorgung der Heizkörper erfolgt witterungsgeführt und bedarfsorientiert. Das WOLF Regelmodul BM-2 mit Außentemperaturfühler moduliert die Vorlauftemperatur des Heizkreises in Abhängigkeit von den Temperaturen der Außenluft und des Rücklaufs. Im Durchschnitt läuft die Wärmepumpe nur 1-3 Mal pro Stunde an, obwohl kein Pufferspeicher zur hydraulischen Entkopplung verwendet wurde.
Die Kür der fertigen Anlage, der hydraulische Abgleich, sorgt nun dafür, dass die Räume mit weniger Energieaufwand wieder genauso warm sind wie mit der viel zu großen Ölheizung.
Schall ist kaum wahrnehmbar
Das Außengerät wurde zwischen dem Wohnhaus und einer Garage platziert, um mögliche Einwände der Nachbarn wegen zu hoher Laufgeräusche von vornherein auszuschließen. Der WOLF CHA-Monoblock unterschreitet jedoch den Immissionsrichtwert der TA-Lärm in diesem Projekt im Nachtbetrieb um 6,5 dB(A) und ist damit eine der leisesten Wärmepumpen auf dem Markt. Die kaum wahrnehmbare Lärmentwicklung auf dem Grundstück der Kastners ist daher für die Nachbarn ohne Belang.
Die Heiztechnik ist bereits PV-Strom-fähig. Mit einer PV-Anlage könnten die Stromkosten auf etwa 30 bis 40 Prozent gesenkt werden. Jens Kastner ist überzeugt, dass sich die Preisschere zwischen Strom und Öl oder Gas weiter öffnen wird. Deshalb ist er mit seiner Entscheidung für Nachhaltigkeit und eine Wärmepumpe mehr als zufrieden – ganz im Sinne der aktuellen Energiewende.
Der WOLF CHA Monoblock wird auch regelmäßig als Demonstrationsanlage für Schüler der Berufsschule zum Anlagenmechaniker eingesetzt. Heizungsbauer Oliver Oeltjen sorgt an diesen Praxistagen dafür, „dass der Nachwuchs die moderne und effiziente Technik buchstäblich in die Finger bekommt“.