Freiflächen- und Aufdach-PV-Anlage im Bodenseekreis
Die STEAG Solar Energy Solutions GmbH (SENS) realisiert in Rickertsreute im baden-württembergischen Bodenseekreis ein solartechnisches Großprojekt, bestehend aus einer PV-Freiflächenanlage, zwei Aufdachanlagen und einem Großspeicher, um den erzeugten Grünstrom zwischenspeichern zu können. Mit einer kalkulierten Jahreserzeugung von 15 Gigawattstunden (GWh) können in der Region künftig jedes Jahr 7.000 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden werden.
Am Mittwoch, 15. Juni, war auf dem Biohof von Hubert-Alexander Bechinger am Rande von Rickertsreute Spatenstich für das anspruchsvolle Projekt, das neben der regenerativen Energieerzeugung für mehrere Tausend Menschen in der Region auch Artenvielfalt und artgerechte Tierhaltung mit im Blick hat.
Gebaut wird die Anlage für den Investor Bechinger e-Energie GmbH. Dabei wird die Freiflächen-PV-Anlage so errichtet, dass auf der darunterliegenden Wiese künftig Blumen, Gräser und Kräuter wachsen können, die bei einer konventionellen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Fläche keine Chance hätten. Zugleich bieten die Solarmodule zusätzlichen Schutz durch Verschattung und reduzieren die Verdunstung. Und schließlich steht für die Grünpflege der Flächen künftig eine Schafherde bereit.
Solarprojekt zur nachhaltigen Energieversorgung der Region
„Der Aspekt der Nachhaltigkeit und Biodiversität stellt schon lange einen wesentlichen Bestandteil unserer Aktivitäten hier auf dem Biohof dar“, erzählt Hubert-Alexander Bechinger, Geschäftsführer der Bechinger e-Energie GmbH und Eigentümer des Biohofes Rickertsreute. „Neben unseren Bienenblühwiesen und Mischwäldern war der nächste logische Schritt ganz klar: Wir müssen unseren Energieverbrauch nachhaltiger gestalten.“
Für die Realisierung dieses Plans hat Hubert-Alexander Bechinger auf die Erfahrung und Kompetenz der SENS zurückgegriffen. Die Würzburger PV-Spezialisten bauen in diesem Fall nicht nur die PV-Anlagen und den Speicher, sondern kümmern sich in Abstimmung mit der Gemeinde, dem Zweckverband Breitband-Bodenseekreis sowie den Stadtwerken am See um die Errichtung der Mittelspannungskabeltrasse für den Netzanschluss der Anlage. Diese etwa 2,5 Kilometer lange Leitung sorgt für die Verteilung des lokal erzeugten Grünstroms zwischen den Ortschaften des Kreises.
Besonders Leistungsstarke PV-Module im Einsatz
Mit dem Spatenstich startet nun als erstes die Realisierung der 12 Hektar großen Freiflächen-PV-Anlage. Neben den Vorteilen für Flora und Fauna vor Ort zeichnet sie sich zudem durch den Einsatz von bifazialen Modulen aus, die besonders ertragsstark sind. Bifazial bedeutet: Nicht nur der direkte Lichteinfall auf der Vorderseite der Module wird in Energie umgewandelt, sondern auch die indirekte, reflektierte Sonneneinstrahlung auf der Rückseite der Module.
Insgesamt kommt die Anlage so auf eine Leistung von 12 Megawatt (MWp). Geplant ist, dass die Anlage ab Oktober grünen Strom ins örtliche Netz einspeisen wird. Hinzu kommen zwei Aufdach-PV-Anlagen auf den Scheunen des Biohofs, die für weitere 307 Kilowatt (KWp) sorgen. Zusammen bringen es alle drei Anlagen pro Jahr auf eine Grünstromerzeugung von 15 GWh. Mit dieser Menge an Strom kann man rechnerisch etwa 3.500 bis 4.000 Durchschnittshaushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen und 7.000 Tonnen an CO2-Emissionen dauerhaft einsparen.
Fertigstellung bis Februar 2023
Das Gesamtsystem inklusive Stromspeicher mit einer Kapazität von bis zu 10 Megawattstunden (MWh) soll bis Februar 2023 in Betrieb gehen.
SENS realisiert das Projekt als Generalunternehmer
„Dieses Projekt ist nicht nur für die Region am Bodenseekreis ein besonderes Vorhaben, sondern auch für SENS. Wir können hier unsere Kernkompetenz als Partner in der Umsetzung komplexerer Projekte mit mehreren, miteinander verbundenen Technologien unter Beweis stellen und durch die Kombination aus PVAnlagen und Speichersystem ein regional einzigartiges Projekt realisieren“, erklärt Fabian Herr, COO von SENS. In den kommenden Monaten werde das Team der SENS nun dafür sorgen, dass der Bodenseekreis schnellstmöglich von der lokal erzeugten regenerativen Energie profitieren könne.